Kultur-  und Heimatverein    Velburg e. V  
anerkannt gemeinnützig

Burgmodell von A. Fröhlich, Burg um 1450 heute im Neuhaussaal

 

        Altes Rathaus vor 1864 (Zeichnung entstand später)

Velburg mit Südtor vor 1900 (Zeichnung von Spitzner nach einem Foto)

Finanzamt vor 1903, heute städt. Kindergarten

                    Helfenberg Ruine 1844

Die Ruine Helfenberg auf dem gleichnamigen Berg bei Lengenfeld weist noch beachtliche Stützmauern auf. Erbaut wurde sie wohl im 12. Jahrhundert zur selben Zeit wie die Velburg. Doch stammt der Name sehr wahrscheinlich nicht wie die Sage besagt, die riesenhaften Erbauer der beiden Burgen hätten sich gegenseitig die Hämmer zugeworfen, also geholfen, sondern von dem Eigennamen Helfo. Erwähnt wird die Burg in einer Urkunde zwischen Graf Ulrich von Velburg und dem Regensburger Domkapitel (1198 - 1217). Darin wird Ulrich ein Teilbesitz der Burg zugestanden. Nach seinem Tod 1218 ging sie an das Domkapitel. Diese übergaben sie ihren Hohenfelsern Ministerialen, die sich nach dem missglücktem Attentat auf König Konrad IV. 1250 nach der Burg Ehrenfels bei Beratzhausen nannten. 1373 verkaufte Hans von Ehrenfels die halbe Burg an den wittelsbachischen Pfalzgrafen vom Rhein, Ruprecht I. 1380 verkaufte die Witwe von Hans den Rest der Burg und Herrschaft Helfenberg an Ruprecht. Nach der Schlacht am Weißen Berg kam die Helfenburg an die Obere Pfalz und somit 1628 an den bayerischen wittelbachischen Herzog Maximilian I. Am 30. September 1631 überließ er die Burg und Herrschaft seinem Generalleutnant Johann Tscherclaes Graf von Tilly. Dessen Großneffe Franz Ferdinand Lorenz Xaver von Tilly ließ von 1699 bis 1707 die Burg zu einem der repräsentativsten Schlösser Bayerns ausbauen. Antonio Viscardi war der Architekt, Niklas Perti fertigte die Stuckarbeiten. Die Prunkräume, Treppenaufgänge und Korridore versah Georg Asam, der Vater der berühmten Asambrüder Cosmas Damian und Egid Quirin, mit einem profanen Gemäldezyklus aus der griechischen Mythologie über den Olymp und seine Götter. Nach dem Aussterben der Familie Tilly mit Franz Ferdinands Schwester, Gräfin Anna Maria Katharina von Tilly-Montfort 1744 fiel das Schloss an ihre Verwandten Franz Xaver Freiherr von Haslang und Georg Sigmund Freiherr von Hegnenberg-Dux. Ab 1748 war er alleiniger Besitzer. Seine Tochter Katharina, verheiratete Seyboldsdorf-Aibach, verkaufte Schloss und Herrschaft an den bayrischen Kurfürsten Karl Theodor. 1796 wurde das Schloss und die Bevölkerung Lengenfelds von den Franzosen bitter heimgesucht und geplündert. An das neu gegründete Königreich Bayern gefallen, wurde das prächtige Schloss und das Inventar 100 Jahre nach seiner Fertigstellung versteigert. Vom Jahr 1766 liegt eine komplette Inventurliste im Staatsarchiv Amberg vor, ebenso das Versteigerungsprotokoll. In vielen Privathäusern finden sich heute noch Ausstattungsteile aus dem Schloss. Ein Hausaltar im Besitz der Familie Mally steht als Leihgabe heute in der Stadtbibliothek Velburg. Ein prächtiger Kachelofen, Bilder und Möbel zieren das Flairhotel Winkler in Lengenfeld. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts war von dem stolzen Schloss nur noch eine Ruine vorhanden.

Bild im Eigentum der Familie Winkler, Lengenfeld 1957

               Kachelofen aus der Helfenburg im Besitz der Brauerei Winkler

Paketpost 1923

     Velburg (Luftbild aus dem Jahr 1942)

Velburg im Nebel (Aufnahme aus dem Jahr1956)

Magistratsgebäude (früher Rathaus) Aufnahme aus 1979